Den Buchgrablern zum Abschied Vor einem Vierteljahrhundert ist im Burgenland ein Klang hörbar geworden, den es bisher in dieser regionalen Eigenständigkeit und Qualität nicht gab. Heute ist dieser Klang das musikalische Siegel eines ganzen Landes. „Die Buchgrabler“ spielen Tanzmusik aus einer Zeit, in welcher der Dorfkapellmeister auch Komponist war, und genau wusste, mit welchen Themen und Motiven ein Walzer oder eine Polka zu einem erfolgreichen Tanzstück geformt werden kann. Die Charakteristik dieser Tänze macht sie im klangvollen Zusammenspiel der „Buchgrabler“ zu zeitlosen musikalischen Gebilden von eindringlicher Kraft und Schönheit. Es ist die Stimme des Flügelhorns, das die Themen und die melodische Entfaltung eines Stückes mit unnachahmlicher Tongebung vorgibt. Die parallel geführte Zweistimmigkeit der Tänze wird wechselnd mit der weichen Stimme von Klarinette (Saxophon) oder mit dem akzentuierten „legato“ der Posaune ausgeführt, von der auch die improvisierten Gegenstimmen zu hören sind. Dieser melodische Satz wird harmonisch vom Klang und Rhythmus des Akkordeons gestützt. Das Fundament der Stücke, die Basslinie, tönt in breiten Schritten aus dem Helikon. Ergänzt wird dieses organisch sich vollziehende Spiel vom souveränen rhythmischen Spiel des Schlagzeugs. „Die Buchgrabler“ hinterlassen dem Burgenland mit ihrem vollendeten Spiel ein Geschenk von hoher musikalischer Qualität und Geltung. Möge ihr Klang nie verstummen. Walter Deutsch August 2019
Walter Deutsch und Sepp Gmasz
Buchgrabler (von Franz Posch) Es braucht immer Vorbilder! Ein solches Vorbild waren und sind die „Buchgrabler“ für die burgenländlische Volksmusik und Blasmusik. Wie hätte ich sonst die „Wohin-Polka“ oder die „Markthelfer Polka“ kennengelernt, wenn sie nicht die „Buchgrabler“ in Konzerten, in Radio- und Fernseh-Sendungen einem breiten Publikum näher gebracht hätten. Wohl wissend, dass vieles in ihrem Repertoire aus dem Spielgut der Neckenmarkter Musikanten stammt, so waren und sind es doch die „Buchgrabler“, die mit ihrer Perfektion, mit ihrem Charme diese musikalischen Kostbarkeiten im ganzen Alpenland bekannt gemacht haben. Ich bin stolz und glücklich, dass auch ich einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, indem ich diese wunderbaren und sympathischen Musikanten sogar mehrmals in meiner Sendung „Mei liabste Weis“ begrüßen durfte, das erste Mal übrigens bereits am 3.9.1992 in der „Pfarrscheune“ in Trausdorf – ziemlich am Beginn ihrer „Karriere“. Wenn die Buchgrabler nun aufhören gemeinsam aufzutreten, so werden sie dennoch vielen jungen Musikanten mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihre wertvollen Erfahrungen weitergeben. Das wünsche nicht nur ich mir, das wünscht sich eine ganze Schar von eifrigen Nachahmern. Alles Gute! Franz Posch
Franz Posch und die BUCHGRABLER Konzert in Raiding am 9.10.2011